Die Firma Adels contact erhielt vom TÜV das seltene Zertifikat ISO 14001, das Siegel für hohen Umweltstandard.

Bergisch Gladbach - Eine echte Rarität ist es noch im Rheinisch-Bergischen Kreis: das Umweltaudit ISO 14001, das hohe Ansprüche an den Umgang eines Betriebs mit der Umwelt stellt. Deshalb ist die Gladbacher Firma Adels contact stolz, es jetzt frisch erworben zu haben. Rainer Winter von der TÜV Zertifizierungsstelle der RWTÜV Systems GmbH brachte das Dokument eigenhändig von Essen an die Buchholzstraße. In dreisprachiger Ausführung, denn schließlich gehen die Klemmen und Verbindungssysteme der elektrotechnischen Fabrik in alle Welt. Seit 1996 existiert die Umwelt-Zertifizierung, doch in Bergisch Gladbach hatte zuvor nur m-Real Zanders die Anforderungen dieser ISO-Norm erfüllt. "Es ist ein beträchtlicher Aufwand getrieben worden", lobte Rainer Winter den Einsatz von Adels contact. Ein Jahr hatte der Betrieb an Interna gefeilt, um den gewissenhaften Umgang mit Roh- und Gefahrstoffen, das Umweltmanagement sowie andere Umweltaspekte innerhalb des Werks zu verbessern. Vor allem habe sich die Lagerung von Gefahrstoffen nochmals geändert, erläutert Umweltmanagementbeauftragter Eric Witt. Für wassergefährdende Stoffe gibt es jetzt neue Auffangwannen aus Stahl, für brennbare Substanzen wie Sprays und Lösungsmittel einen Gefahrgutschrank, der bis 90 Minuten feuerfest ist. Schulungen der Mitarbeiter mussten durchgeführt und Notfall-Szenarios durchgespielt werden. "Es ist eine absolut freiwillige Geschichte, und dass das was kostet, ist klar", sagt J. Hans Hochköppler, innovativer Geschäftsführer der Fabrik für elektrische Anschluss- und Verbindungstechnik. "Aber wir sind der Ansicht, dass wir der Umwelt verpflichtet sind. Es gibt nur eine Umwelt und nur eine Welt." Zudem sei solch eine Zertifizierung auch Motivation für die 110 Beschäftigten des Gladbacher Werks. Es sei wichtig, "dass wir und unsere Mitarbeiter motiviert sind, in einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur gnadenlos drauf los arbeitet". Zudem gehe es um den Faktor Verantwortung. Durch die klaren Verantwortungsbereiche, die die ISO 14001 fordere, könne es künftig Sätze wie: "Das habe ich dem gesagt und der hat es nicht gemacht", nicht mehr geben. "Es gibt einen sanften Druck zur Selbstverantwortung und Selbstdisziplin." Das gelte für ihn selbst. "Ich kann nicht alles delegieren." Hochköppler weiß um die Außenwirkung des Umweltaudits. Seine Firma versuche immer am Puls der Zeit zu sein, 40 Prozent der Produkte seien nicht älter als drei Jahre, mit über 60 Patenten und Gebrauchsmustern setze man neue Maßstäbe. Kürzlich erhielt Adels contact den "Innovation Award" der Firma Philips für die Entwicklung eines neuartigen Connect-Systems, das die Montage kompletter Leuchten inklusive Leuchtmittel erlaubt. Im Konkurrenzkampf gebe es einen Wettbewerbsvorteil, eine Nasenlänge voraus zu sein. Deshalb ist der Adels-Chef froh über die öffentliche Bestätigung seiner Umwelt-Anstrengungen. "Wir sind mit Vorreiter im Rheinisch-Bergischen Kreis." Und in Deutschland? "In unserer Branche kenne ich keinen, der das Zertifikat hat."

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