Heft 1/2002
April 2002 - Juni 2002
Freizeit
und Events im Land der Grafen von Berg Schlosshotel
Lerbach, Bergisch Gladbach
Event-Agentur
Xdream, Bergisch Gladbach
Ferienhof Biesenbach, Kürten-Weiden
Hoffer Alter,
Rösrath-Hoffnungsthal
Heli-Golfen bei
Golf & Sport 2000, Overath-Steinenbrück
Paddelboot
Erlebnistouren, Leichlingen
Interviews
mit den Bürgermeistern der acht Kommunen über den Lebens-Wert unseres Zuhauses
Porträt:
Artur Tabat, Organisator des Radklassikers "Rund um Köln"
Lust
aufs Land der Grafen von Berg
Freizeit & Events
Von
Ute Glaser
Vielleicht waren die Grafen von Berg
die ersten Touristen, die den Reiz der hiesigen Region entdeckten? Jedenfalls
waren sie von diesem Fleckchen Erde so angetan, dass sie Mitte des 11.
Jahrhunderts ihre Stammburg „Burg Berge“ nahe der Dhünn errichteten.
Damit prägten sie die Zukunft, denn nach dem Adelsgeschlecht wurde der Ort
„Altenberg“ und die Region das „Bergische Land“ genannt. Überrascht wären
die Grafen darüber, was und wer sich in dem Gebiet heute alles tummelt. Denn
neben den Bereichen Arbeit und Wohnen entwickeln sich Tourismus, Freizeit- und
Eventkultur. Motorradtouren, Golfturniere, Karnevalszüge, Kanufahrten,
Rockkonzerte, Beachvolleyball und Ballonflüge – die Grafen würden
staunen.
Das
Bergische Land gilt als die Wiege des Großherzogtums Bergs, das sich durch
geschickte Heiratspolitik in seiner größten Ausdehnung von Wesel bis Siegen
und von Köln bis Rheine erstreckte. Soviel Macht verlangte nach einem repräsentativeren
Domizil und so zogen die Grafen von Berg 1133 um: nach Schloss Burg an der
Wupper. Seither ist das mächtige Bauwerk ein Wahrzeichen der Region. Es kann
besichtigt und sein hoher Turm erklommen werden. Besucher atmen
mittelalterliches Flair und können zugleich ein Stück Moderne genießen,
wenn sie von Unterburg aus zum Schloss mit dem Sessellift „anreisen“.
Moderne
Grenzen zerscheiden heute das Reich der Grafen von Berg. So liegt Schloss
Burg, dieser ewige Besuchermagnet, zum Bedauern mancher Rhein-Berger außerhalb
des Rheinisch-Bergischen Kreises. Vom Vorgänger Burg Berge ist leider so gut
wie nichts mehr zu erkennen. Doch der Kreis versteht es zunehmend, eigene
Anziehungspunkte zu entwickeln und auszubauen. Und dies nicht nur für
klassische Touristen, sondern auch für die eigenen Kreisbürger. Attraktive
Freizeitangebote und zugkräftige Events sollen Privatpersonen und Firmen –
plus natürlich deren Geld – in den Grenzen des Kreisgebiets halten oder von
auswärts anziehen. Das ist allerdings kein leichtes Geschäft. Ein Produkt
oder sogar eine ganze Region innerhalb der touristischen Landschaft
Deutschlands zu positionieren, braucht Geduld und viele gute Einfälle. Da können
die Weiden noch so grün sein und die Wälder noch so einladend rauschen: Nur
mit gutem Marketing und Ideen, die im Gedächtnis haften bleiben, kann sich
das Bergische Land zunehmend in den Köpfen unternehmungslustiger Bürger
festsetzen. Ein kleiner, aber feiner Meilenstein: Seit anderthalb Jahren ist
das Bergische Land endlich auf der Deutschland-Karte der Deutschen Zentrale für
Tourismus präsent. Kartenleser finden den Schriftzug jetzt zwischen
„Sauerland“ und „Westerwald“.
Das
Bergische Land hat allen Grund mit seinen Pfunden zu wuchern. Am Rande der
Ballungsgebiete bietet es viele Möglichkeiten zur Naherholung. Und wer aus
der Ferne anreist, findet einen attraktiven Mix aus abwechslungsreicher Natur,
naturnaher sportlicher Betätigung, interessanten kulturgeschichtlichen
Zeugnissen und erstklassigen lukullischen Genüssen. Radwandern ist
eine Möglichkeit, den Rheinisch-Bergischen Kreis von seinen schönen Seiten
her kennen zu lernen. Radwanderwege gibt es etliche, einige sind in der Broschüre
„Wasser, Wälder, Eisenhämmer“ aufgeführt, die sehr gut ankommt. Weitere
Radwege hat der Kreis jetzt neu mit Landesmitteln entwickelt. Hoffentlich
werden sie in den Karten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)
verzeichnet, dessen Kriterien sehr eng gefasst sind.
Ein
Dauerbrenner im Kreis ist das Wandern. Die reizvolle hügelige
Landschaft mit ihren immer neuen Ausblicken auf Fachwerkhäuschen, Wiesen Wäldern
und Wasserläufe lockt sämtliche Altersgruppen. Alle acht Städte und
Gemeinden verfügen über ein ausgedehntes und in der Regel gut
gekennzeichnetes Wegenetz. Unterstützung finden die Kommunen beim Sauerländischen
Gebirgsverein, der dieses Jahr seine geführten Wanderungen unter das Motto
„Unterwegs mit allen Sinnen“ gestellt hat. Das Programm des Bezirks
Bergisches Land gibt es bei den Vorsitzenden der verschiedenen Abteilungen:
Christoph Schmitz für Bergisch Gladbach (02204/ 51415), Bruno Felbecker für
Kürten (02206/1259), Joachim Köhler für Leichlingen (02175/9643) und Lothar
Werner für Wermelskirchen (02193/ 531145). Darüber hinaus gibt es auch
andere Anbieter thematischer Wanderungen. So klappert Emil Odenthal (02202/
33624) beispielsweise nach Vereinbarung in Bergisch Gladbach die Mühlen an
der Strunde auf Schusters Rappen ab. Overath besitzt sogar einen städtischen
Wanderwart: Josef Merten, der vielfältige Touren ausarbeitet (02206/3517).
In
gewisser Weise ist auch der Besuch im Altenberger Märchenwald eine
Wanderung, denn für den in waldreicher Landschaft liebevoll angelegten Märchenweg
müssen kleine Kinderfüße durchaus zwei Stunden kalkulieren. Schließlich
gibt es so viele Tiere zu füttern und so viele Knöpfe zu drücken, um Hänsel
& Co zum Sprechen zu bringen. Seit 1931 erfreuen sich die lebensgroßen
Darstellungen Grimmscher Märchen der ungebrochenen Zuneigung kleiner und großer
Besucher.
Aus
anderem Blickwinkel erleben diejenigen die Bergische Landschaft, die im
Planwagen oder in der Kutsche durchs Grüne rollen. In mehreren Kommunen gibt
es Anbieter, zu den größten gehört der Ferienhof
Biesenbach
in Kürten-Weiden. Aber auch vom Ballon lohnt ein Blick oder aus dem Kanu. Während
der Erfolg der Reise beim ersten vom Wind abhängt, ist beim zweiten der
Wasserstand ausschlaggebend. Daher ist das Paddeln auf der Agger eine
unsichere Sache. Die Wupper, der zweite kanufähige Fluss des Bergischen
Landes, hat dagegen immer „Wasser satt“ (Kanu-Anbieter
in Leichlingen).
Essen
und Trinken halten nicht nur Leib und Seele zusammen, wie es der Volksmund
verkündet, sondern können auch zum Besuchermagnet werden. Die Bergische
Kaffeetafel ist solch ein Aushängeschild. Es bleibt im Gedächtnis haften,
wenn Kaffeetrinker ihre Tasse mal an einer waschechten Dröppelmina füllen können.
Eine clevere Idee hatten auch die Gastronomen, die zu Jahresbeginn den
„Naturpark-Teller“ aus der Taufe hoben. Zum Festpreis von 12,50 Euro soll
er Leckeres bieten und die Identifikation mit der Region fördern. Aus dem
Kreisgebiet beteiligen sich bereits Wirte aus Bergisch Gladbach, Kürten und
Leichlingen an der Aktion.
Glück
hat der Rheinisch-Bergische Kreis, dass gängige Gourmet-Führer gleich
mehrere Lokale auszeichnen. Allen voran das Restaurant Dieter Müller im
Bergisch Gladbacher Schlosshotel Lerbach,
das Gourmetfreunde aus ganz Deutschland, um nicht zu sagen weltweit, anzieht.
Sterne gehen zudem über der Küche des Grandhotels Schloss Bensberg auf, das
als ein „leading hotel of the world“ Außergewöhnliches bietet. Beide
Hotels haben zudem ein umfangreiches Event-Programm. Schloss Lerbach ist schon
ein Anziehungspunkt an sich. Der über 600 Jahre alte ehemalige Rittersitz,
der sich 1992 in das luxuriöse Althoff-Hotel verwandelte, liegt inmitten
eines reizvollen Parks. Eine Oase, die sich rühmt, Träume wahr werden zu
lassen. Darum bemüht sich seit Anfang des Jahres Hinrik Dollmann als neuer
Hoteldirektor mit seinem großen Team.
Doch
das Hotel, das zur noblen Hotelvereinigung Relais & Châteaux gehört,
bietet noch mehr als die weltberühmte Küche von Drei-Sterne-Koch Dieter Müller.
Es organisiert eine Fülle von Aktivitäten und Events für jedermann. Hier
eine Auswahl:
-
Im Beauty Spa gibt es von der Aromatherapie bis zur Wassergymnastik viele Möglichkeiten,
Körper und Seele Gutes zu tun.
- Neu sind in diesem Jahr Harley-Touren – mit oder ohne Begleitung. Die
Motorräder gibt’s samt ausgearbeiteter Route. Auf Wunsch mit Picknickkorb.
- Zwischen März und Oktober sind Ballonstarts im Schlosspark möglich: gegen
6 oder 19 Uhr für maximal 20 Personen. Nach einer Stunde Fahrt mit
Champagnertaufe lassen sich im Schloss Empfang oder Dinner anschließen.
-
Konzerte
finden regelmäßig im Saal oder Park statt – kombinierbar mit Menüs,
Themenbuffets oder einem Besuch im Restaurant Dieter Müller.
- Jeden Donnerstag ab 21 Uhr in der Bar: „Thursday Jam Session“ mit
Live-Musik und Snacks.
- Wie sich Blumen binden und Festtafeln eindecken lassen, verrät eine
Floristin Interessenten auf Anfrage.
- Bogenschießen ist im Park unter fachkundiger Anleitung möglich – für
Gruppen bis 15 Personen. Diesen Nachmittag kann ein Landhaus-Picknick ergänzen.
- Romantisch ist eine Fackelwanderung durch den Park im Anschluss an ein
festliches Dinner. Vielleicht mit Dégistif im Pavillon am Schlossweiher.
- Einen Blick in die Schlossküchen erlauben die Kochkurse der beiden Küchenchefs
Dieter Müller und Detlev Ueter.
- Kutsch- und Planwagenfahrten gibt es für Gruppen bis 150 Personen –
inklusive ländlicher Kaffeetafel.
- Ein professioneller Fotokurs hilft, schöne Momente noch besser einzufangen.
- Eine exklusive Dom-Dach-Führung kann für Gruppen bis 15 Personen
organisiert werden. Abschluss: eine Kölsche Vesper im Brauhaus.
Darüber
hinaus organisiert das Schlosshotel festliche Anlässe aller Art für Familien
und Firmen. Vom Kindergeburtstag in der Turm-Suite bis zur Luxuswagen-Präsentation
im Außengelände.
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Schlosshotel
Lerbach
Tel.: (0 22 02) 20 40,
Fax: (0 2202) 20 49 40,
e-Mail: info@schlosshotel-lerbach.com,
www.schlosshotel-lerbach.com.
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Die
Anzeigen von Schlosshotel Lerbach und Grandhotel Bensberg haben für Bergisch
Gladbach und das Bergische Land einen enormen Werbewert. Denn sie
transportieren die Namen. Und das auf erstklassiger Ebene. Manche Kreisbürger
meinen daher schmunzelnd, die Stadt müsse eigentlich Geld zahlen für solch
ausgezeichnete Werbung.
Zu
Fuß, per Rad oder in einem der aktuellen Erlebnis-Schwimmbäder lässt sich
die Zeit selbst gestalten. Immer mehr Menschen suchen aber nach stärkerer
Orientierung. Sie nutzen lieber „mundgerechte“ Events, um sich zu
entspannen oder zu unterhalten. Auch Firmen entdecken immer mehr, dass sich
durch Events Mitarbeiterausflüge, Firmenpräsentationen und Kundenpflege
intensivieren lassen.
Klassische
Events sind Karnevalsumzüge und –veranstaltungen, sportliche Wettkämpfe,
Messen, Konzerte und Theatervorstellungen. Aber auch auf diesem Sektor hat es
Intensivierungen gegeben: Das Odenthaler Spiegelzelt bietet seit zwei Jahren
Kleinkunst-Highlights. Der Kürtener Golfplatz hat sich sportlich einen sehr
guten Ruf erarbeitet, weil er an fast jedem Wochenende in der Saison ein so
interessantes Turnier veranstaltet, dass Wartelisten üblich sind. Der
Gladbacher Marktplatz verwandelt sich bisweilen in eine
Beachvolleyball-Landschaft und in den Sommermonaten werden die
Beachvolleyballfelder im Herrenstrundener Biergarten „Altes Freibad“ geöffnet.
Und der Radklassiker „Rund um Köln“ hat sich zu einem Publikumsliebling
entwickelt (siehe Porträt: „Er
fährt mit der Seele Rad“).
Die
Museen sind nicht länger verstaubt, sondern locken mit handwerklichen Vorführungen.
Das Gladbacher Schulmuseum zieht Besucher mit seinen historischen Schulstunden
an (Infos: 02202/84247). Messen wie die Bergischen Bautage im Bergischen Löwen
oder die Gesundheitsmesse am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (s. Seite
38 im Heft) bereichern die Szene. Ein Höhepunkt für Freunde alter Vehikel
ist die Oldtimer Orientierungsfahrt der Renngemeinschaft Bergisch Gladbach
e.V. im ADAC, bei der sich rund 150 Fahrzeuge aus ganz Deutschland auf dem
Gladbacher Marktplatz präsentieren. Das nächste Mal am 6. Mai (Infos: 0 22
08/ 76 87 11). Oder wie wäre es mit der Besichtigung der Championzuchtanlage
in der Blütenstadt Leichlingen? Ab zehn Personen sind dort Führungen nach
telefonischer Vereinbarung machbar (Infos: 0 21 75/ 42 82).
Plant
jemand selbst eine größere Veranstaltung, kann es hilfreich sein, sich einer
Event-Agentur
wie Xdream zu bedienen. Die Agentur für Sportevents & Marketing mit
Sitz in Bergisch Gladbach ist der richtige Ansprechpartner, wenn es darum
geht, ein Soccer-Feld aufzubauen, einen Platz in ein Beachvolleyballfeld zu
verwandeln, Präsentationen ins richtige Licht zu rücken oder Feste zu
moderieren. Chef Henning Schmitz plant, organisiert und moderiert seit vier
Jahren Events aller Art. Die Palette reicht von Firmen-Präsentationen über
Beach-Veranstaltungen und Stadtfeste bis hin zu Promotion-Aktionen. Eine
Spezialität sind sportliche Angebote, denn mit dem Sport ist der Gladbacher
durch sein Sportstudium eng verbunden. Natürlich sorgt XDream auch für
Sound, Lichttechnik, Tribüne, Bühne oder anderes Equipment. Catering und der
Verleih von Fun-Modulen sind ebenfalls Teil des Angebots. Beratung ist
selbstverständlich, Moderation möglich. Die macht der Chef auch persönlich.
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Event-Agentur
Xdream
Tel.: (0 22 02) 24 53 04,
Fax: (0 22 02) 24 52 73,
Mobil: (0163) 29 55 58 5,
e-Mail: info@xdream-sportevents.de.
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An
der touristischen Branche hängen im Rheinisch-Bergischen Kreis
unmittelbar rund 4500 Arbeitsplätze. Der Gesamtumsatz liegt bei über 100
Millionen Euro. Hinzu kommen Steuereinnahmen von rund 3 Millionen Euro. Da
sich nichts von selbst vermarktet, sind immer wieder neue Ideen gefragt, die
den „touristischen Kick“ bringen. Vielleicht lässt sich ein besinnliches
Wochenende in Altenberg à la Maria Laach etablieren? Oder möglicherweise
rollt eine Dampflok vor Weihnachten 2002 zum Tannenschlagen gen Oberberg –
via Rösrath und Overath.
Um
im Angebots-Dschungel aufzufallen, ist es gut, sogenannte
Alleinstellungsmerkmale zu prägen. In erster Linie zieht nicht ein Ort die
Leute an, sondern eine Geschichte, die sie interessiert. Deshalb ist es gut,
weiter Themen zu entwickeln, die die Vorzüge der Region herausstreichen. Denn
sie gilt es zu schüren: die Lust auf das Land der Grafen von Berg.
Das
Glück der Erde...
Ferienhof
Biesenbach in Kürten-Weiden
Von Ute Glaser
Das
Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, heißt es. „Und dahinter“,
würde wohl Familie Biesenbach aus Kürten-Weiden hinzufügen. Denn ihr
Ferienhof inmitten grüner Wiesen und Weiden bietet nicht nur Reitstunden und
Reiterferien für kleine und große Leute an, sondern auch Kutsch- und
Planwagenfahrten. Gerade rund um die Dhünntalsperre ein Erlebnis zu jeder
Jahreszeit. Nur bei Glatteis sind Fahrten tabu.
Wen es in den Fingern juckt, einmal selber die Zügel in die Hand zu nehmen, dem
gibt Hans Biesenbach gerne Fahrunterricht. Mehrmals im Jahr führt er einwöchige
Fahrlehrgänge durch. Außerdem gibt es Schnupperwochenenden mit Vollpension
inklusive Fahrlektionen und theoretischem Unterricht. Eine Sternstunde aller
Kutschenfahrer ist der Kürtener Kutschenkorso, den Biesenbachs seit einigen
Jahren im August organisieren. Seit acht Jahren organisieren Biesenbachs auf
ihrem Pferdehof mit dem DLG-Gütesiegel Ferien für Kinder ab zehn Jahren. Die
Planwagenfahrt mit zwei PS ist ein Dauerbrenner – und möglich bis hundert
Personen. In der hofeigenen Gaststätte lässt sich auch „solo“ feiern: im
Winter bis 70 Personen, im Sommer mit über 100. Für weitere Unterhaltung
sorgen Luftgewehrschießen, Eselreiten, Bogenschießen, Hufeisenwerfen oder Dart.
Kontakt:
Ferienhof Biesenbach
Weidener Straße 66
51515 Kürten
Tel.: (0 22 68) 28 82
Fax: (0 22 68) 32 44
Mobil: 0172/ 86 82 36 2
www.ferienhof-biesenbach.de
Wenn
aus Korn Korn wird
Hoffer
Alters "Führungen mit Geschmack"
Von
Ute Glaser
Was
von außen wie ein Bauernhof aussieht, riecht innen jedoch nicht nach Stall,
sondern nach Alkoholischem: Der Hofferhof im Rösrather Ortsteil Hoffnungsthal
ist eine gute Adresse für Hochprozentiges. Die Kornbrennerei und Likörfabrik
stellt 30 verschiedene Produkte her. Am beliebtesten sind der bergische Korn
„Hoffer Alter“ und das „Hermännche“, ein mit Quitten aufgesetztes
Geschmackserlebnis. Aber auch Zimtlikör, Wachholder und Schinnerhannes gehören
zum vielseitigen Programm.
Ein Erlebnis ist ein Rundgang mit Führung durch das 300 Jahre alte und
inzwischen denkmalgeschützte Gehöft. Da erfahren die Besucher, dass Ewald Müllenbach
den Betrieb 1880 gründete und sein Ururenkel Tino in der fünften Generation
immer noch mit denselben Holzfässern arbeitet, obwohl modernste Erkenntnisse in
die Fertigung Einzug gehalten haben. Er oder sein Vater Ralf erzählen aber
nicht nur von der Tradition des Hauses Müllenbach, sondern auch von der
Philosophie des Kornbrennes aus bergischem Weizen und Roggen.
Natürlich gibt’s auch Einblicke in den Produktionsprozess, damit die Besucher
verstehen, „wie aus Korn Korn hergestellt wird“ und welche Rolle zum
Beispiel die Vorlage des Rohbrandgerätes spielt, das ebenfalls seit 1880
funktionstüchtig ist. Und weil man besser beurteilen kann, was man selbst
probiert hat, gehöre zur Beköstigung mit Griebenschmalz und Brot auch
„reichlich Verköstigung“, sagt Ralf Müllenbach. Allerdings habe noch
niemand alle 30 Produkte verkostet. Meist bliebe es bei fünf bis sechs
Spirituosen.
Kontakt:
Hoffer Alter – W. Müllenbach GmbH
Hofferhof
51503 Rösrath-Hoffnungsthal
Tel.: (0 22 05) 26 59
Fax: (0 22 05) 8 36 17
E-Mail: webmaster@Hoffer-Alter.de
www.hoffer-alter.de
Abheben
bei Heli-Golfen
Kick
und Kinderbetreuung
Von Ute Glaser
Zwar
ist der Golfplatz in Overath-Steinenbrück noch jung, aber wer trotzdem meint,
er könne golferische Abwechslung der anderen Art vertragen, dem macht Golf
& Sport 2000 seit diesem Jahr ein exklusives Angebot: Heli-Golfen. Das heißt
konkret, mit oder ohne Bag auf der Steinenbrücker 18-Loch-Meisterschaftsanlage
in einen Hubschrauber steigen, abheben, eine Runde über den Bahnen drehen und
durch das Rheintal fliegen mit Kurs auf Boppard. Ziel ist dort nach 30 Minuten
staufreier Flugzeit der 18-Loch-Meisterschaftsplatz auf dem Jakobsberg.
Ein spektakuläres Highlight hat der Golfclub auch im vergangenen Jahr gesetzt:
Er eröffnete die weltweit erste Golf-Indooranlage auf Naturrasen. Ein 560
Quadratmeter großes voll verglastes Areal mit südlichem Flair, das sich nicht
nur für Putting, Pitching und Trainig mit computergesteuerter Videoanalyse
nutzen lässt, sondern auch für ungewöhnliche Empfänge und Firmenpräsentationen.
Ein „Event“ kann der Golfplatz jetzt sogar für kleine Nicht-Golfer werden:
Seit März bietet er als erster im Rheinisch-Bergischen Kreis einmal wöchentlich
Kinderbetreuung an. Jeden Montag von 14 bis 17 Uhr unterhalten fachkundige
Erzieherinnen die Sprösslinge, derweil Mama oder Papa auf die Runde geht.
Kontakt:
Direktor-Manager Robert Hoppe
Golf & Sport 2000 KG
Bücheler Straße 2
51491 Overath-Steinenbrück
Tel.: (0 22 04) 9 76 00
Fax: (0 22 06) 9 76 02
E-Mail: info@golfsport2000.com
www.golfsport2000.de
Über
die Wupper
Kanu-Erlebnistouren
Von Ute Glaser
Paddeln ist nicht schwerer als Fahrrad fahren“, meint Dieter Herzberger. Er
ist bei „Paddelboot Erlebnistouren“ aktiv, eine Leichlinger Firma, die sich
auf Kanufahrten spezialisiert hat. Seit fünf Jahren auf Neckar, Lahn und Weser,
seit gut zwei Jahren auch auf der Wupper. Die Stadt hatte das Angebot angeregt,
das seither gut ankommt. Denn gegenüber der Agger, dem zweiten kanufähigen
Fluss des Bergischen Landes, hat die Wupper einen großen Vorteil: Sie hat ganzjährig
genug Wasser. Zudem bietet sie nicht nur wassergewohnten Kanuten ein spritziges
Vergnügen, sondern auch Anfängern ideale Möglichkeiten.
Saison ist von April/Mai bis September/ Oktober. Im Leichlinger Ortsteil
Wupperhof kommen die Boote ins Wasser – allesamt Kanadier für zwei und drei
Personen. Nach einer theoretischen Einweisung und einigen praktischen Übungen
auf dem Wasser geht die Fahrt dann flussabwärts. Etwa vier Stunden dauert’s,
bis der Endpunkt Balker Aue erreicht ist. Zwischendurch gibt’s ein Picknick am
Wipperkotten, wo die Boote wegen eines Wehrs ohnehin umgetragen werden müssen.
Bis 40 Personen können an einer Kanutour teilnehmen. Mindestens sollen es vier
sein. Mitbringen müssen sie nichts, bestenfalls Wechselkleidung, falls einmal
ein „Bad“ genommen wird.
Kontakt:
Paddelboot Erlebnistouren
Gerhart-Hauptmann-Straße 11
42799 Leichlingen
Tel. und Fax: (0 21 75) 22 52
e-Mail: paddelboot.erlebnistouren@t-online.de
Internet: unter www.leichlingen.de
Lebens-Wert
im Rheinisch-Bergischen
Unser
Zuhause
Interviews aufgezeichnet von Ute Glaser
Wie steht es derzeit in Sachen Tourismus in den acht Kommunen des
Rheinisch-Bergischen Kreises? Und was bringt die Zukunft? Antworten aus den Rathäusern
von Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten, Leichlingen, Odenthal, Overath, Rösrath
und Wermelskirchen.
Events
in...
...
Bergisch Gladbach: Für 2002 sind bereits 40 Veranstaltungen geplant,
verteilt über fast alle Stadtteile. Das fängt mit Karnevalszügen an und endet
mit Löwengala und Weihnachtsmarkt. Dazwischen liegen Highlights wie
Schlossstadtfest, Kultur- und Stadtfest, Stadt-Lauf und das Radrennen „Rund um
Köln“ mit dem Event-Point auf dem Bensberger Schlossberg.
... Burscheid: Bisher war vor allem das Stadtfest ein Ereignis, das viele
Menschen sogar von auswärts nach Burscheid lockte. Dieses Jahr gibt es ein
neues Event: Das Radrennen „Rund um Köln“ geht erstmals durch unser
Stadtgebiet.
... Kürten: Sehr gut etabliert hat sich der Kutschenkorso im Sommer. Das
ist eine tolle Sache, eine Veranstaltung, die sich von anderen Festen abhebt und
in der Umgebung einmalig ist. Das lässt sich noch ausbauen. Ein tolles Ding ist
natürlich auch der Radklassiker „Rund um Köln“. Die Fahrstrecke durch
unsere Gemeinde ist nochmals erweitert worden und reicht jetzt von Spitze bis
Junkermühle. Als Events kommen die Karnevalsveranstaltungen und –züge sowie
in kleinerem Rahmen die Kirmessen und Schützenfeste noch hinzu.
... Leichlingen: Vor allem den Obstmarkt am ersten Oktoberwochenende, der
seit über 100 Jahren eine Leistungsschau der Leichlinger Landwirtschaft ist. Am
selben Wochenende wird in Witzhelden das Erntedankfest mit großem Erntezug
gefeiert. Zudem gibt es das Stadtfest am dritten Septemberwochenende, alle zwei
Jahre das Bürgerfest und in den Sommerferien den „Kinder-Sommer“. Hinzu
kommen Festivitäten von Vereinen und Schulen in den Bereichen Sport, Kultur und
Karneval. Zudem gibt’s kulturelle Angebote wie die Straßengalerie Leichlinger
Künstler, Theateraufführungen, Konzerte und spezielle Themenmärkte mit
Gewerbetreibenden.
... Odenthal: Wir haben uns bemüht, durch die Kleinkunst- und
Kulturveranstaltungen im Spiegelzelt die Kultur zu fördern. Die Chor- und
Orchesterkonzerte im Altenberger Dom sind natürlich Events der klassischen
Sorte. Wir haben uns zudem darum gekümmert, das Radrennen „Rund um Köln“
durch die Gemeinde ziehen zu lassen. Dann gibt’s die Kirmessen und natürlich
die Karnevalszüge in verschiedenen Ortsteilen. Außerdem sind unsere Straßen
ein Global-Event für alle Motorradfahrer, was allerdings viele Anwohner
belastet und wir nicht fördern.
... Overath: Neben den vielen karnevalistischen Veranstaltungen, die es
in allen Ortsteilen gibt, lockt der Radklassiker „Rund um Köln“ die
Menschen auf die Straße. Beim „Overather Frühling“, veranstaltet von
„Einkaufen in Overath“, überzeugen sich Tausende Besucher von der
Leistungsfähigkeit des Overather Handels. Im Sülztal bietet die
Interessengemeinschaft Steinenbrücker Handel Veranstaltungen mit attraktiven
Programmen. Im Sommer wird in den Ortsteilen Kirmes mit unterschiedlichen
Schwerpunkten gefeiert, so bietet Immekeppel ein interessantes Entenrennen auf
dem Mühlenbach. Erntefeste, Weihnachtsmärkte und etliche Konzerte – auch
open air – runden das Angebot ab.
... Rösrath: Die Schlosskonzert-Veranstaltungen sind mittlerweile weit über
die Stadtgrenzen hinaus beliebt. Auch im kabarettistischen und
Kleinkunst-Bereich finden dank privater Initiativen zahlreiche Veranstaltungen
mit bekannten Künstlern statt. Die Rösrather Aula bietet auch für größere
Veranstaltungen Platz – zum Beispiel für Gruppen wie Brings und Wise Guys.
Regelmäßige Kunstausstellungen gibt es in Schloss Eulenbroich und im Bürgerforum.
Für die kleinen Mitbürger gibt es den Kinderkultursommer und die
Stadtranderholung. Zudem locken Schützenfest, der Straßenmarkt Kunst+Klaaf,
Karnevalsveranstaltungen und Kirmes die Menschen an, letzteres mit dem bekannten
Badewannenrennen auf der Sülz. Events bietet auch der Sport: Etliche
Veranstaltungen und Wettkämpfe haben überregionale Bedeutung.
... Wermelskirchen: Da freue ich mich, dass wir zusammen mit den Einzelhändlern
und dem Citymarketing das ganze Jahr über Attraktionen bieten. Dieses Jahr zum
ersten Mal auch das Radrennen „Rund um Köln“ am 1. April. Am 12. Mai
gibt’s den autofreien und verkaufsoffenen Sonntag mit kleiner Kirmes, im
August die große Kirmes mit über 400jähriger Tradition – und zwar vom 23.
bis 27. August. Was mir besondere Freude macht, ist die Aktion „Wermelskirchen
à la carte“ – dieses Jahr vom 25. bis 27. Oktober. Sie bietet Kultur in
allen Facetten: vom Essen über Kunst und Musik bis hin zu spontanen Aktionen.
Am Jahresende ist der Nikolausmarkt beliebt.
Potential
in...
...
Bergisch Gladbach: Hier gilt es einmal, Investoren zu gewinnen und zu
binden. Ich glaube immer noch, dass Bergisch Gladbach ein gutes Pflaster für
ein Großkino ist. Die Umgebungen von Schloss Bensberg, Schlosshotel Lerbach und
Mediterana werden positive Schübe bekommen. Der Verein Pro-GL betätigt sich
als Promoter für neue Stadtevents. Und überhaupt baue ich auf die
Ehrenamtlichen unserer Vereine und Initiativen, die mit eigenen Ideen unsere
Stadt nach vorne bringen.
... Burscheid: Der sportliche Sektor könnte durch eine weitere
Sporthalle und einen Rasenplatz gefördert werden. Außerdem ließe sich das
gastronomische Angebot in der Innenstadt noch vergrößern. Wünschenswert wäre
es zudem, ein angemessenes Veranstaltungs- und Kommunikationszentrum zu
schaffen, das sich ganzjährig für Events ganz unterschiedlicher Art nutzen ließe.
... Kürten: Ein großes Entwicklungspotential ist unsere schöne
Landschaft und unsere Position als Naherholungsgebiet. Entwickeln müssten sich
Gastronomie und Beherbergungsgewerbe. Da gibt es zwar einige sehr rührige
Personen, aber da ist Kreativität gefragt. Immer noch gibt es an Wanderwegen
Gaststätten, die nachmittags schließen. Wandern ohne Einkehrmöglichkeit mit
Kaffee und Kuchen – das schadet dem Tourismus.
... Leichlingen: Im Bereich der Märkte gibt es einiges an Entwicklung.
So soll ein samstäglicher Bauernmarkt mit Angeboten ausschließlich heimischer
Erzeuger wieder aufleben. Entwicklungspotentiale liegen vor allem noch in den
Erholungsangeboten, zum Beispiel in der Erschließung der Wupperaue mit weiteren
Rad- und Wanderwegen sowie weitere Attraktionen im Bereich Märkte.
... Odenthal: Bei den Events muss man vorsichtig sein, weil wir ein Raum
für die etwas ruhigere Erholung sein wollen. Ein Phantasialand wäre nichts für
uns. Wir möchten keine Rummelbude, keine Gokartbahn und auch sonst nichts mit
störendem Charakter. Wir haben vor, den kulturellen Sektor weiter zu fördern.
... Overath: Der landschaftlich reizvolle Bereich um Gut Eichtal, das der
Stadt gehört, wird zu einem Erholungs- und Freizeitbereich an der Agger
ausgebaut werden. Die Güterhalle des Bahnhofes in der Stadtmitte soll sich in
ein kulturelles Zentrum verwandeln. Und das Hallenbad könnte durch die
Erweiterung um einen Sauna-, Wellness- und Spielbereich attraktiver gestaltet
werden.
... Rösrath: Hauptsächlich im privaten Bereich und im Engagement der
Vereine. Die Stadt kann hier nur durch Schaffen eines positiven Umfeldes sowie
Hilfe im organisatorischen Bereich tätig werden.
... Wermelskirchen: Die Entwicklungspotentiale liegen im Bereich der
Platznutzungen, das heißt: Wie können Plätze und Straßen besser genutzt
werden? Da müssen wir noch baulich ran. Konkret heißt das, Plätze und Straßen
der Innenstadt können dann umgebaut werden, wenn im Zuge des Umbaus der B51n
der Verkehr aus der Stadt herausgenommen wird.
Er
fährt mit der Seele Rad
Artur
Tabat ist der Motor von Rund um Köln
Von Ute Glaser
Ob er schon mal selbst ein Radrennen
gefahren ist? „Nie“, sagt Artur Tabat. Er, der kürzlich 60 Jahre alt
geworden ist, fährt zwar mit den Beinen Rad, aber noch stärker mit der Seele.
Seit genau 30 Jahren organisiert er den internationalen Radklassiker „Rund um
Köln“, mit dem er auch für den Rheinisch-Bergischen Kreis ein herausragendes
Event geschaffen hat.
Seit
25 Jahren veranstaltet er zudem das Rundstreckenrennen „Rund um die
Eigelstein-Torburg“, und dieses Jahr organisiert der zweifache Großvater auch
noch den Streckenpart Köln-Aachen des Giro d’Italia, der nach über 20 Jahren
zum zweiten Mal über deutschen Boden läuft. Der Mann, der in der Kölner Südstadt
wohnt und sich zwischen Radrennfahrern zuhause fühlt, ist immer „busy“. Ja,
seine Tätigkeit sei „nervenaufreibend“, gibt er zu. „Ich wundere mich
manchmal auch, wie ich das alles mache.“
Zumal er die Rennen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins Cölner
Straßenfahrer (VCS) durchführt und „nebenher“ noch als
Kraftfahrzeug-Lackierermeister einen Betrieb mit zwölf Mitarbeitern in Hürth führt.
„Ich rauche nicht, ich trinke nicht und versuche, sieben bis acht Stunden täglich
zu schlafen“, erklärt sich Tabat das Geheimnis seiner Fitness trotz Stress.
Auf den Geschmack des Radrennsports kam er erst als 22-Jähriger. Zwar hatte
sein Vater schon Rennen gefahren, doch erst Tabats jüngere Brüder bekamen
Rennräder – und damit die Chance, in diesen Sport einzusteigen, als sich die
familiären finanziellen Verhältnisse stabilisiert hatten. Tabat war von den brüderlichen
Erfolgen beeindruckt und begann seine Karriere als Streckenposten Ende der 60er
Jahre bei „Rund um Köln“. Als Vorsitzender Gerd Uhlenbroch 1972 sechs
Wochen vorm Start die Brocken hinwarf, war es Tabat, der zusammen mit Heinrich Rüggenberg
das fast ausgeblutete Rennen mit Amateur-Radfahrern am Leben erhielt. 1973 wurde
er Vorsitzender des VCS. Jetzt ist die „Rund um Köln GmbH“ in Gründung,
bei der Tabat Geschäftsführer werden soll, um die finanziellen Risiken besser
abfedern zu können. „Denn ich mache das alles nicht aus finanziellen Gründen,
sondern aus Freude“, sagt der passionierte Radsportfan. Er wolle eine
Tradition aufrechterhalten.
Seit 1990 radeln wieder Profis am Ostermontag mit. Wie er es geschafft habe,
Ullrich, Zabel & Co. zu gewinnen? „Die Jungs haben mir immer imponiert“,
sagt Tabat. Und ganz „instinktiv“ habe er über die Jahre Kontakte zu den
Rennställen aufgebaut und erhalten. „Ich habe ein freundschaftliches Verhältnis
zu den Radrennfahrern.“ Trotz mancher Einflüsterer bleibt er aber auch den
parallelen Rennen der Amateure, Schüler und Jugendlichen treu. „Ich bin der
Meinung, man muss auch was für den Nachwuchs tun.“
203 Kilometer misst die Route dieses Jahr. Seit Ende der 80er Jahre führt sie
wieder durchs Bergische Land, dieses Jahr erstmals auch durch Burscheid und
Wermelskirchen. „Für mich ist das Bergische Land das schönste, um Radrennen
zu machen“, bekennt Tabat. „Hier ist so viel Abwechslung drin.“ Für die
Beine genauso wie für die Augen. Artur Tabat kannte Marcel Wüst schon als
Siebenjährigen, er gratulierte als erster Jan Ullrich nach dessen
Amateur-Weltmeistersieg 1993 in Norwegen, und er schafft es als einziger in
Deutschland, Eddy Merckx für ein Rennen als sportlichen Leiter zu gewinnen.
Gibt’s auch schwarze Stunden? Da fällt dem 60-Jährigen sofort das Jahr 1998
ein: Damals fiel „Rund um Köln“ wegen Vermarktungsquerelen aus und zudem
schnappte Hamburg den Kölnern das Weltcup-Rennen weg. Aber Tabat wirbt weiter
in aller Welt für Köln als Weltcup-Metropole, denn er weiß: „Das
Radsportherz in Deutschland schlägt zwischen Henninger Turm und Köln.“ Zudem
habe die Stadt am Rhein etwas Besonderes zu bieten: „Das ist einmalig, dass
seit 1908 ein und derselbe Verein ein Radrennen ausrichtet.“
Kontakt:
Artur Tabat
Dieselstraße 14,
50354 Hürth
Tel.: (0221) 34 16 02,
Fax: (02233) 70 02 67
e-Mail: artur.tabat@t-online.de
www.rundumköln.com
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