UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Montag, 7. September 2009

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Die Falle

Bei mir sind sie auch aufgetaucht. Erst zwei, drei Exemplare, dann plötzlich eine kleine schwarze Heerschar, die unauffällig in Ritzen und auf Kanten lauert, bis eine Bewegung sie aufstieben lässt: Fruchtfliegen, von denen jüngst an dieser Stelle die Rede war. Im Grunde harmlose Miniaturtiere, in der Masse aber lästig und irgendwie unappetitlich. Zumal sie als Lebensraum die Küche bevorzugen und nicht nur gern auf Äpfeln und ungespülten Weingläsern sitzen, sondern auch im Abfalleimer. Ich habe versucht, nichts mehr offen stehen zu lassen, was nach Fruchtfliegengeschmack wäre. Ich habe die Tierchen einzeln im Flug gekillt oder mit Lappen auf den Küchenschränken zerquetscht. Der Erfolg war optisch nicht messbar. Bis ich die Idee einer Freundin ausprobierte: „Nimm ein Glas, fülle zu gleichen Teilen Apfelsaft und Essig hinein und gib einen Spritzer Spülmittel dazu.“ Das habe ich sofort ausprobiert. Zunächst schien sich nichts zu ändern. Doch anderthalb Tage später war die Tierwelt in der Küche wie ausgestorben: Keine Fruchtfliege kreuchte und fleuchte, als ich mir den Morgentee aufgoss. Vielleicht sollte ich die Fliegenfalle allerdings woanders postieren. Nicht, dass jemand unausgeschlafen zum Glas greift . . . Und wie bekommt man dann die Tierchen zwischen den Zähnen weg.
UTE GLASER

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