UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Montag, 8. Februar 2010

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Ein ganz klarer Fall

Wer Zeit hat, sollte die Märchenwinterwelt genießen, solange sie in Höhenlagen noch da ist. Zum Beispiel 44 Zentimeter hoch in meinem Kürtener Garten, nicht (mehr) ganz so üppig in meiner Garagenzufahrt und als feiner Überzug auf Büschen und Bäumen. Ohne Schneeschaufel ist der Wintergenuss zweifelsohne am schönsten, weshalb ich sie trotz Schneeschauern und hügeligen Räumfahrzeug-Hinterlassenschaften aus der Hand gelegt und dafür meinen Göttergatten ergriffen habe. Zum Spazierengehen. Denn das, so hört man jetzt allenthalben, halte besonders gesund. Und es lässt sich dabei Neues entdecken: ein Gartenzwerg, der über seiner roten Mütze plötzlich trendy noch eine weiße trägt, Hunde mit lustigen Schneeknubbeln im Fell, Exemplare des nur im Winter aktiven Weißhaubendussels (die Kollegin beschrieb die Spezies am Dienstag sachkundig) und flockengepolsterte Bänke. Von letzteren erspähte ich zwischen Kürten-Delling und Biesenbach ein seltsam ausgemergeltes Exemplar. „Ups“, meinte ich zu meinem Angetrauten, „da hat aber schon lange keiner mehr Platz genommen.“ Durchgesessen? Seine Diagnose lautete anders: „Ein klarer Fall von Durchfall!“ Vielleicht war's aber auch ein Ausläufer der Finanzkrise: der Biesenbacher Bank-Crash.
UTE GLASER

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