Dienstag, 24. Juli 2007
KonsequentIch fahre gern Bahn. Wirklich. Immer wieder ist es ein Genuss, dem Ziel ganz
entspannt näher zu kommen. Nun ja, manchmal wird der anvisierte Bahnhof nicht
termingerecht erreicht. Aber Hand aufs Herz: Eine Autofahrt ohne Stau gibt's ja
auch kaum noch. Versierte Bahnfahrer ließ deshalb der Streik im Bahnverkehr
kalt, bedeutete er doch nur eine Verspätungsfacette mehr. Gängig sind
Gleisarbeiten, Warten auf einen Anschlusszug, Personen auf dem Bahndamm,
technische Defekte und immer wieder gerne - das Wetter. Letzthin hatten mein Göttergatte
und ich dieses Vergnügen. Auf der Zugfahrt von Bergisch Gladbach nach Hamburg
tobte ein Sturm, der Bäume im Ruhrgebiet entwurzelte und die Strecke lahm
legte. Und da der Sturm offenbar mit einer Großbaustelle weiter nördlich
kooperierte, war eine satte Verspätung schnell ausgemachte Sache. Vielleicht
sollte ich anmerken, dass es ein Freitag war und ein Kurzschluss im Hamburger
Hauptbahnhof sowie das Feuer in einem S-Bahnhof der Fahrt zusätzliche Spannung
verliehen. Alle Schikanen ließen sich mit der gebührenden Verspätung
meistern, und ich zögerte meinerseits nicht, der Bahn ein Briefchen zu
schreiben. Wegen Kostenerstattung, da der gebuchte schnelle ICE de facto ein
verspäteter IC war. Schon nach einem Monat erhielt ich fast Antwort: Die DB
Mobility Fernverkehr schrieb, ich möge „etwas Geduld“ haben. Ihre Antwort
werde sich „leider verzögern“. Beruhigende Gewissheit: In Sachen Verspätung
ist man bei der Bahn ganz schön konsequent.
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