UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Mittwoch, 18. Februar 2009

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Qualität

Je teurer, je besser! Autokäufer, Restaurantbesucher, Urlaubsbucher und viele andere sind sich da einig. Was teuer ist, denken sie, muss gut sein. In punkto Geschmack, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit - kurz: in punkto Qualität. Deshalb staunte eine Kürtenerin nicht schlecht, als sie ein Kommunionkleid aus der Reinigung holte. Es war so drastisch eingelaufen, dass der eingenähte Unterrock um etwa zwei Zentimeter hervor lugte. Sie war entsetzt, schließlich handelte es sich um ein kostspieliges Markenkleid. Der Reinigungsmann blieb gelassen. Kostspielig? Markenprodukt? Gerade da seien Stoffe oft nicht richtig vorbehandelt und würden in der Reinigungsfeuchte schrumpfen. Besonders häufig sei das bei exquisiten Gardinen eines teuren Kölner Einrichtungshauses der Fall. Schade, dass dies die Bergisch Gladbacherin nicht wusste, die für einen Geburtstags-Sketch eine Mini-Bluse brauchte. Sie kaufte die billigste Kinderbluse, die sie finden konnte, weil sie glaubte, dieses völlig qualitätslose No-name-Teil werde zuverlässig auf Miniformat schrumpfen, wenn sie die Waschmaschine richtig aufdrehe. Wie naiv! Das Billigstück mit 30-Grad-Wasch-Anweisung blieb selbst bei 95 Grad Kochwäsche top in Form. Keinen Millimeter lief es ein. Entnervt musste der Sketch abgewandelt werden. Und die Bluse flog - wie neu, denn wer will so ein Billigteil schon tragen? - in den Müll.
        Tja, die Frau hätte Qualität wählen sollen. Nur darauf ist Verlass!

UTE GLASER

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