UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Montag, 7. Dezember 2009

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Trocknen und schrumpfen

Trockenobst gibt es vielerlei zu kaufen: Pflaumen, Aprikosen, Bananenscheiben. Bei meinen Haushalt-Experimenten bin ich in Sachen Trockenheit ganz unfreiwillig jedoch noch weiter gegangen. Es fing an an mit einer Apfelsine, die ich auf einer Schale zwischen Nüssen und Deko-Artikeln vergaß. Als ich bemerkte, dass sie weder Schimmel ansetzte noch faulte, sondern zu trocknen begann, beobachtete ich den Prozess interessiert. Ergebnis: eine geschrumpfte, knochentrockene Frucht, die ich seither in einer Obstschale hege und abstaube, um Hungrige zu veräppeln. Längst sind weitere Objekte hinzu gekommen, darunter eine Clementine und eine Zitrone, steinhart und federleicht. Besonders nett sieht eine kleine Litschi aus. Deren Farbe und Oberfläche erinnert mich an die Haut meiner Oma Lucie, als sie ihren 100. Geburtstag feierte. Ob auch ich im Alter schrumple? Allemal besser als Matschbirne. Trockene Haut habe ich schon jetzt - und mein Gatte hält mich ohnehin für ein Früchtchen.

UTE GLASER

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