UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

Freitag, 4. September 2009

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Um die Wurst

Es gibt Tage, da entzündet sich beim Einkaufen mit Wildfremden ein Gespräch. Irgendein Funke springt über. Meist ist die gute Laune oder eine nicht alltägliche Merkwürdigkeit Schuld. So jetzt geschehen an der Wursttheke eines Kürtener Supermarkts. Ein mir unbekannter Herr witzelte mit mir darüber, dass die hin und her wuselnden und Ware abwiegenden Fleischereifachverkäuferinnen beinahe unsere ausgewählten Wurstwaren vertauscht hätten. Zuhause angekommen erkannte ich, dass das „beinahe“ nicht korrekt war. Zwischen Schinken, Salami und Fleischwurst lag etwas in der Tüte, was definitiv dort nicht hingehörte: eine „Bergische Zwiebelmettwurst - gekocht“. Unsere auf ihre Spezialsorten eingeschworene Abendbrotrunde musterte den Eindringling skeptisch. Doch da er nun einmal da war, wurde er schließlich beherzt von jedermann probiert und war - mir nichts, dir nichts - aufgegessen. „Die kannst du wieder kaufen“, lautete einmütig das Urteil. Doch was ist aus dem Stück Teewurst geworden, das ich geordert, aber nicht bekommen hatte? War es im Wurstaustausch auf dem Tisch des unbekannten Herrn gelandet? Und hat es dort womöglich ebenso für Furore gesorgt? Bei dieser Frage geht es für mich eindeutig um die Wurst.
UTE GLASER

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