UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

21. Februar 2002

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Auf "Herz und Gefäße" geprüft

Ein kleines Jubiläum, aber ein großes Aufgebot an Wissen und Können: Alle sieben Chefärzte des Evangelischen Krankenhauses in Gladbach stellten sich im Bergischen Löwen den Fragen der Bürger.

Bergisch Gladbach - Die Menschen sollen nicht erst als Kranke zu den Medizinern kommen, sondern durchaus schon vorher als Gesunde: um sich mit medizinischen Themen und Warnsignalen vertraut zu machen und gegebenenfalls auch schon den Arzt kennen zu lernen, den man später einmal in Anspruch nehmen will oder muss. Sich gegenseitig zu kennen und frühzeitig in einen Dialog zu treten, ist für das EvK wichtig.

Deshalb hat es vor gut zwei Jahren den „Medizindialog“ ins Leben gerufen, bei dem sich einmal im Monat an wechselnde Referate der Chefärzte eine rege Diskussion anschließt. 105 Personen besuchen im Schnitt diese Veranstaltung, etwas mehr waren es bei dem Jubiläums-Dialog.

„Herz- und Gefäßerkrankungen - manchmal ein interdisziplinäres Thema“ war der Abend im Bürgersaal überschrieben, den Herz-Spezialist Professor Dr. Peter Schweizer, Chefarzt der Inneren Medizin / Kardiologie, moderierte.

Ein wichtiges Thema, da bei den Todesursachen in Deutschland die Herz-Kreislauferkrankungen 50 Prozent ausmachen. Rund 350 000 Menschen sterben pro Jahr an Infarkten. Ein Positivum: Die Sterblichkeit innerhalb des Krankenhauses ließ sich in den letzten Jahren um das Vierfache auf etwa sechs bis zehn Prozent senken. Schweizers Team betreute 2001 genau 3294 Patienten in der Kardiologischen Klinik, inklusive der Notfälle und ambulanten Patienten waren es sogar insgesamt 7035.

„Tag und Nacht bereit“

Mit den anderen Krankenhäusern bestehe eine enge Zusammenarbeit, betonte Schweizer. „Wir sind Tag und Nacht bereit, um Herzmuskelgewebe zu retten.“ Stolz ist er darauf, dass seit etwa vier Wochen „ein ganz neues Ultraschall-Verfahren“ am EvK eingesetzt wird. Der neuartig konzipierte Schallkopf liefere dem Arzt ein „extrem gutes Bild“ aus dem Inneren des Patienten. „Wir sind begeistert von dem extremen Auflösungsvermögen dieses Verfahrens.“

Über die verschiedenen Möglichkeiten, einen Einblick ins Körperinnere zu gewinnen, referierte Dr. Gudrun Lasek, Chefärztin der diagnostischen Radiologie und Nuklearmedizin.

Dr. Klaus Bieber, Leiter der Gefäßchirurgie, machte deutlich, auf welche Art sich marode Gefäße wieder flott machen lassen. Was das Haus an Gefäßoperationen leisten kann? „Alles, was ohne Herz-Lungenmaschine möglich ist - vom Hals bis zu den Beinen.“

Die Zuhörer hatten viele, auch sehr persönliche Fragen an die acht Spezialisten. Rede und Antwort standen neben Schweizer, Bieber und Lasek auch die Chefärzte Bernhard Liedtke (Gynäkologie), Dr. Adelheid Schönecker-Nikulla (Anästhesiologie), Dr. Heinz-Ch. Rieband (Diabetologie), Professor Dr. Ulrich Schultz-Venrath (Psychiatrie und Psychosomatik) und Professor Dr. Rainer Schmitz (Viszeralchirurgie).

Für EvK-Geschäftsführer Harald Januschewski steht angesichts des regen Bürgerinteresses fest: Der Medizindialog bleibt weiterhin ein fester Bestandteil des Angebots, um das Vertrauen zwischen Arzt und Patient zu stärken.

Das nächste Mal geht es um „Hämorrhoiden - (k)ein Thema?“ am Donnerstag, 14. März, um 19.30 Uhr - und zwar wieder an gewohnter Stelle im Bewegungstreff auf dem Quirlsberg.

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