UteGlaser                                                                                                                                                E-Mail                    
Journalistin

 

7. Februar 2002

Koelner Stadt-Anzeiger online - www.ksta.de

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Aus der Karibik ins Schloss

Er ist viermal um die Welt gereist, war dort Chef, wo andere Urlaub machen, und hat jetzt mit seiner Familie im Bergischen den Anker ausgeworfen.

Bergisch Gladbach - Er ist 48 Jahre alt und seit Mitte Januar Chef im Gladbacher Luxushotel: Hinrik Dollmann. Warum er von der Dominikanischen Republik ins regnerische Bergische wechselte? Wegen des guten Rufs, sagt Hinrik Dollmann. Die private Althoff-Hotelkette sei die „in Deutschland momentan interessanteste“. Und: „Ich will das Produkt auf höchstem Niveau weiterentwickeln.“ Vorgänger Kurt Wagner wechselte als Direktor zum Grandhotel Schloss Bensberg - ebenfalls ein Althoff-Hotel.

Seit 15. Januar ist Dollmann Herr im Haus Lerbach. Der „Neue“ hat eine bewegte Vergangenheit. Von der Insel Langeoog, wo er aufwuchs, hat es ihn in die Welt gezogen. Seine Karriere gründete er auf drei ganz unterschiedliche Ausbildungen: Er ist Kaufmann im Reederei- und Schiffsmaklergewerbe, Diplom-Wirtschaftsingenieur und Major beim Heer der Bundeswehr.

Schon als 15-Jähriger arbeitete Hinrik Dollmann auf Kreuzfahrtschiffen der Stockholmer Reederei Wallenius. Bis 1974 reiste er mit ihnen dreimal um die nördliche Erdhalbkugel - als Steward, Barkeeper, Storekeeper und Rezeptionschef.

PORTRÄT

Doch nach dem kaufmännischen Abschluss, reizte ihn das Wirtschaftsstudium, das er durch seine Offizierslaufbahn finanzierte. Als er als Major den Dienst beendete, umrundete er - dieses Mal im Flugzeug und rein privat - die südliche Halbkugel, bevor er beim Club Mediterrané im ägyptischen Hurghada seine Hotellaufbahn als Sportchef begann. „Das war ein Test“, sagt er heute. Ein Test, der ihn so beflügelte, dass er dem Metier treu blieb. Er spezialisierte sich bei Club Aldiana und Sheraton-Hotels auf den Bereich „Food+Beverage“, war dann zehn Jahre für die Robinson-Club GmbH tätig, zuletzt als Direktor. Bevor Hinrik Dollmann ins Bergische Land wechselte, hatte er als Generalmanager noch ein anderthalbjähriges Projekt bei den Hacienda Resorts in der Dominikanischen Republik übernommen. War es nicht schwer, die Playa Cofresí gegen das oft verregnete Moitzfeld einzutauschen? Nein, meint Dollmann. „Da zu leben, wo Urlauber hinfahren, das ist manchmal sehr schwer. Und wichtig ist das Wetter, das in einem ist.“ Seine Ehefrau, eine Südafrikanerin, habe sich im Nu eingelebt, ebenso die beiden Kinder. „Hier wohnen ja sehr nette Menschen.“ Am schwierigsten sei es, die Kinder weiterhin dreisprachig mit Deutsch, Englisch und Spanisch aufwachsen zu lassen. Was ihm als Insulaner und Weltreisendem das Bergische Land gefällt? Der Hotelmanager joggt und fährt gern Motorrad. „Ideal im Bergischen.“

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