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Dienstag, 15. April 2003
    

  

"Bergische Gastlichkeit" auch in Remscheid und Wermelskirchen

Von Ute Glaser

Bergisch Gladbach. Das emaillierte Wirtshausschild mit der Dröppelmina, das der Initiativkreis "Bergische Gastlichkeit" seinen Mitgliedsbetrieben verleiht, prangt neu neben vier Gasthaustüren: am Hotel-Restaurant Kromberg in Remscheid, am Kartoffelhaus Neuemühle in Wermelskirchen, am Restaurant "Zum Justhof" in Hückeswagen und am Hotel-Restaurant Haus Sonneneck in Solingen.

Damit gehören nun 39 Gastronomen des Bergischen Landes zu dem Zirkel, der die bergische Küche kultiviert. Mitinitiator Bernd Schneider freute sich bei der Übergabe der Auszeichnung im Bergisch Gladbacher Papiermuseum "Alte Dombach", dass die "Bergische Gastlichkeit" damit erstmals auch in Wermelskirchen und Remscheid Vertreter gefunden hat. "Ich finde, ich gehöre dazu", begründete Arno Lichtenscheidt, Pächter des Kartoffelhauses Neuemühle, warum er sich um Aufnahme bemüht hat. "Die Kartoffel an sich ist typisch bergisch." Er wandelt in seiner über 170 Jahre alten Kornmühle in Wermelskirchen die traditionellen Gerichte aber auch bisweilen ab. So werden Pillekuchen und Leineweber zur Kartoffelpizza.

Auch Silvia Kärst vom Hotel Kromberg in Remscheid, die das Dröppelmina-Schild leider nicht eigenhändig in Empfang nehmen konnte, setzt seit längerem auf bergische Kost. Ihre Gäste können beispielsweise ein bergisches Menü ordern. Hans-Georg Wittner vom Haus Sonneneck bietet in seinem Solinger Fachwerkhaus neben Kottenbutter und Speckpfannekuchen vor allem Pferdefleischspezialitäten an. Ihm gefällt der lukullische Drang, "zurück zu den Wurzeln" zu gehen. Roland Kuhn findet, er sei mit seinem altbergischen Justhof geradezu "prädestiniert für solch einen Kreis". Der Hückeswagener Gastronom sammelt schon seit längerem typische Rezepte aus der Region. "Wir erstellen gerade eine Karte neu, in der wir diese alten Sachen aufpolieren." Eine Seite werde künftig für Speisen im Sinne der "Bergischen Gastlichkeit" reserviert.

Das freut Bernd Schneider, der hofft, dass das Konzept weiter Schule macht. Hochburg ist derzeit Solingen mit sechs Mitgliedsbetrieben, gefolgt von Lindlar mit vier. Allerdings gebe es auch noch Lücken: In Overath, Rösrath, Odenthal und Burscheid hat sich noch niemand der "Bergischen Gastlichkeit" angeschlossen. Dabei bietet der Initiativkreis, der sich in Kürze als Verein gründen will, mehr als ein Wirtshausschild. Auf seinem Server könne jedes Mitglied kostenlos seine Internetseite platzieren, so Schneider. Außerdem werde unter www.bergische-gastlichkeit.de derzeit eine Rezeptdatenbank aufgebaut. Mit dem Sauerländischen Gebirgsverein sei man dabei, Wanderrouten entlang der Mitgliedsbetriebe zu erstellen.

"Wir werden versuchen, den Tourismus auf die Füße zu stellen, die das Bergische Land verdient hat", erklärte Paul Miebach von der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. "Das Bergische Land ist ein starker Standort in einer attraktiven Region." Die "Bergisch Land Touristik" sei zwar aufgelöst worden, doch der Verein "Bergisches Land Tourismusmarketing" habe die Nachfolge angetreten (wir berichteten). 100 000 Euro stehen dem Verein im Jahr zur Verfügung. Davon sollen 2003 drei Messen besucht sowie Internetauftritt und Gastgeber-Verzeichnis neu erstellt werden. Vor diesem Hintergrund räumt Andreas Höffken, Geschäftsführer der Dehoga Nordrhein, der "Bergischen Gastlichkeit" besondere Bedeutung ein. Ihr Dröppelmina-Schild sei "ein Gütesiegel, das anerkannt ist". Das neue Projekt "NRW kulinarisch" könne noch viel davon lernen.

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