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Journalistin

 

Montag, 1. März 2004
    

 

Kommentar: Nicht winterfest

Von Ute Glaser

Ein Autofahrer hatte Pech: Sein Wagen blieb in Köln liegen. Radlager kaputt. Das kann passieren. Auch wenn's ein viel gelobtes Luxus-Produkt deutscher Wertarbeit ist. Zum Glück zeigte die Vertragswerkstatt, zu der der ADAC die Karosse schleppte, Stil: Der Herr durfte zum benachbarten Autoverleih, einem bundesweiten Kooperationspartner gehen, um kostenlos einen fahrbaren Ersatz-Untersatz zu erhalten. Natürlich derselben Marke. Das sei eben die Mobilitätsgarantie des Nobel-Herstellers, erfuhr der Autofahrer, bevor er wieder zurück nach Rhein-Berg steuerte. Alles prima? Nun ja, wenn es Sommer gewesen wäre. De facto ist's aber Winter und nicht verwunderlich, dass es schneit. Für das Ersatzauto war das allerdings ein Problem. Der Autofahrer schlingerte mit ihm am nächsten Morgen auf glitschigen Schnee-Straßen vom Bergischen gen Köln und wäre nach seinem Arbeitstag im Schneetreiben beinahe nicht mehr in die Heimat zurückgekommen. Einen Berg musste er rückwärts wieder runter - die Räder drehten durch. Nicht zu fassen: Der Leihwagen hatte gar keine Winterreifen. Da in der Nacht weiterer Schnee fiel und der Mann nach dem Aufstehen mehr als zehn Zentimeter auf seiner Terrasse maß, musste er, da ihm sein Leben lieb ist, notgedrungen einen Urlaubstag einlegen. Denn die Kölner Niederlassung des bundesweiten Fahrzeugverleihs konnte ihm kein Auto mit Winterreifen im Austausch zur Verfügung stellen. "Wir haben keins da." Dabei hätte er liebend gern auch eine andere Automarke genommen. Egal, ob mit oder ohne Mobilitätsgarantie. Hauptsache winterfest.

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