Februar bis März 2003 bei www.rtl.de Heidi Klum: "Ich bin so gerne jeck!" Herrlich ist das Rheinland. Ich bin ja viel rumgekommen in der Welt, aber so eine fünfte Jahreszeit gibt es nirgendwo sonst. Ich liebe sie. Und natürlich alles, was dazu gehört: Kamelleregen, bunte Strüßjer, Schunkeln, Bützen und lachende Gesichter. Karneval ist immer ganz dick in meinem Kalender eingetragen. New York, Hawaii oder Kalifornien? Nein danke, sage ich dann. An den jecken Tagen muss ich unbedingt in meiner Bergisch Gladbacher Heimat sein. Selbst wenn’s regnen sollte. Denn im Grunde genommen scheint die Sonne sowieso, wenn ich mit Freunden feiere: im Herzen Dieses Jahr habe ich besonders viele närrische Termine, über die ich mich freue: Ich bin mit einem eigenen Wagen beim Bergisch Gladbacher Sonntagszug dabei, habe den Damenorden der Roten Funken von Köln präsentiert, werde deshalb von diesem Karnevalsverein ausgezeichnet und ziehe das erste Mal beim Kölner Rosenmontagszug mit. Allerdings habe ich es nicht geschafft, schon an Weiberfastnacht in Deutschland zu sein. Genau an diesem Tag findet die Präsentation meiner Birkenstock-Kollektion in New York statt. Und da kann ich selbstverständlich keine einzige Krawatte abschneiden! Aber dank der Zeitverschiebung habe ich wenigstens am Karnevalsfreitag rheinischen Boden unter den Füßen. Als erstes muss ich dann unbedingt mein Kostüm anprobieren!"Gläbbisch
Alaaf" auf Wagen 28 Freunde in den USA hatten bei meinen Schilderungen des hiesigen Karnevals immer sehnsüchtige Augen. Einige von ihnen haben deshalb angekündigt, sie wollten dieses Jahr auf meinem Wagen mitfahren. Das ist der Grund, warum er etwas größer ausgefallen ist. Mein Vater hat ihn von einer Karnevalsgesellschaft in Leichlingen gemietet und er meint, da werden wir wohl alle drauf passen – inklusive des Wurfmaterials. Ist ja Ehrensache, dass ich Joghurt Gums von Katjes werfe! Zudem habe ich jede Menge Strüßjer an Bord! Vorletztes Jahr war ich beim Karnevalszug meiner Heimatstadt das erste Mal mit einem eigenen Wagen dabei. Das war ein großer Spaß. Ich hatte mich als lila Alien verkleidet und steckte in einem wuscheligen Ganzkörperdress, den meine Mutter selbst genäht hatte. Sie selbst war mein Kostüm-Zwilling und das Winken hoch oben auf dem Wagen gewöhnt: Schließlich war sie mal Jungfrau im Gladbacher Dreigestirn. Letztes Jahr stand ich mit meiner Familie als normaler Jeck am Zugweg – eine riesige grüne Perücke auf dem Kopf. Wie immer an meinem Stammplatz: mitten in der City am Löwen-Center. Es ist ein großes Gedränge dort und mich interessieren nicht nur die Zugwagen, sondern vor allem auch die Gesichter in der Menge. Da treffe ich jedes Mal Leute, die ich von der Schulzeit kenne, und die auch immer wieder denselben Standplatz haben. Meine Freundinnen Nina und Karin sind natürlich ebenfalls meistens dabei. Und nach dem Zug geht’s dann in die Kneipen."Kölle
Alaaf" am Rosenmontagszug Gleichzeitig bin ich sehr stolz und freue mich riesig, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal auch beim Kölner Rosenmontagszug mitziehe. Oft genug habe ich ihm zugejubelt. Jetzt stehe ich selbst auf dem „Ülepooz-Wagen“ der Roten Funken. Und das auch noch als Ehrengast. Zusammen mit dem Kölner Bürgermeister Manfred Wolf und einigen anderen bekannten Gestalten aus Köln. Wie der Kontakt zu den Roten Funken entstand? Es fing damit an, dass mich dieses älteste Kölner Traditionskorps fragte, ob ich seinen neuen Damenorden präsentieren könnte. Ich fand die Idee witzig. Und offenbar kam die Sache sehr gut an, denn die Karnevalisten erzählten jetzt begeistert, der Orden sei schon vor Weiberfastnacht ausverkauft gewesen, obgleich er mit 40 Euro ja nicht gerade ein Mitnahmeartikel ist. Das sei noch nie da gewesen. Sie
wollten sich bei mir für diese Unterstützung revanchieren. Deshalb haben sie
mich auf ihren Zugwagen und zum Ball am Karnevalssamstag eingeladen. Für den
haben sie sich etwas Originelles und Ungewöhnliches einfallen lassen: Ich darf,
obwohl zu den Funken ja nur Männer gehören, in einem „funkischen Kostüm“
auf die Bühne kommen, um eine Ehrung entgegen zu nehmen. Welche und wie? Das
soll bis Karnevalssamstag ein närrisches Geheimnis bleiben. Ich bin jedenfalls
schon mächtig gespannt, wie das abläuft. Mein
"Bethanien Alaaf" soll Kindern helfen Ich unterstütze das Kinderdorf so gerne, weil sich dort alle rührend um die Kinder und Jugendlichen kümmern, deren eigene Eltern dies nicht tun können. An Karneval stehen diese Kinder mit der Plastiktüte am Zugweg und werden wie alle anderen Kamelle und Strüßjer sammeln. Aber danach ist wieder Alltag und es mangelt ihnen an vielen Dingen, die für andere Kinder selbstverständlich sind. Wenn
ihr auch helfen möchtet, dann merkt euch die Kontoverbindung: Bethanien Kinder-
und Jugenddorf, Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99, Kontonummer 56 054. Auch
ich sage euch dafür dankeschön und „Bethanien Alaaf“! Und vielleicht sehen
wir uns ja irgendwo an den tollen Tagen.
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