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Heidi exklusiv: Werkseinweihung von
Katjes
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"Ich fühlte mich wie in einer
riesigen Familie"
Nicht zu fassen: Mein Vater hat mir erzählt, dass die
Fruchtgummi-Taler von der Werkseröffnung bei Katjes jetzt im Internet bei
Ebay versteigert wurden. Das sind die runden süßen Dinger, in die zur
Feier des Tages mein Logo-H geprägt wurde. Eine supernette Sonderaktion
der Katjes-Leute. Sie verschenkten die Taler kostenlos an alle, die da
waren. Leider hat mein Vater nicht verfolgt, wie viel Euro so ein
Beutelchen süßer Münzen im Internet gebracht hat. Das hätte mich mal
interessiert. Jedenfalls kann ich nur hoffen, dass der neue Besitzer sie
nicht im Schrank versteckt. Dazu sind die viel zu lecker!
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Ich habe gleich ein paar Kisten dieser Taler
nach New York eingeflogen. Natürlich futtere ich die nicht alle selbst.
Meine Freunde sind inzwischen längst auch auf den Katjes-Geschmack
gekommen. Katzenkinder, Joghurt Gums, Weingummi – die kennen sich schon
richtig aus und verstehen gar nicht, warum es das nicht auch alles in den
USA zu kaufen gibt. So muss ich von Deutschland immer mit vollen Taschen
zurückreisen.
Die Eröffnung des neuen Werks in Emmerich war übrigens ein
tolles Fest. Ich kam mir vor wie auf einer riesigen Familienfeier. Überall
sprangen Kinder herum. Auch Omas und Opas waren dabei. Es war ein buntes
Treiben, eine glückliche Stimmung und super Wetter. Ich habe mich
pudelwohl gefühlt. Viele wollten hinterher wissen, „Heidi, wie
war’s?“ Aber ich hatte gar keine Muße, richtig davon zu erzählen,
weil ich schon wieder auf dem Sprung nach New York war. Also hole ich das
hier mal nach . . .
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Heidi exklusiv: "Was ziehe ich
an?"
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Im Kostüm geschwitzt
Was
ziehe ich an? Zumindest jede Frau, die das liest, wird verstehen, dass ich
darüber etwas gegrübelt habe. Schließlich weiht man ja nicht jeden Tag
ein Werk ein. Ich hatte eine kleine Auswahl aus New York nach Bergisch
Gladbach zu meinen Eltern mitgebracht und mich schließlich für den
femininen Business-Look entschieden. Schwarzes Kostüm mit Knie
umspielendem Rock, dazu hochhackige Pumps. Eigentlich eine
Fehlentscheidung, denn ich habe ganz schön geschwitzt. Wer denkt aber
auch daran, dass es Mitte September 30 Grad warm ist! In Deutschland!
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Ohne jeden Schmuck geh ich nur selten aus dem
Haus. Für diesen Anlass wählte ich eine Kette aus meiner
Mouawad-Kollektion. Schade, dass es sie nicht auch in Deutschland zu
kaufen gibt. Jedenfalls noch nicht.
Frisur? Pferdeschwanz natürlich. Das finde ich praktisch, wenn ich mich
selbst frisieren muss. Und ich wollte auch nicht, dass im Werk meine Haare
plötzlich in der Geliermasse landen oder sich in irgendeiner Maschine
verheddern. Ihr wisst ja: Ich schaue mir die Dinge manchmal gern aus der Nähe
an!
Schon der Morgen fing gut an: Ausschlafen, dann gemütlicher
Brunch. Gegen Mittag kutschierten wir von Bergisch Gladbach nach Emmerich.
Shila und Raudi ließen wir lieber mit Hundesitter zuhause.
Ich war echt gespannt. Ich hatte die Katjes-Chefs zwar schon getroffen –
vor allem bei Dreharbeiten zu den TV-Werbespots, aber ich war noch nie in
Emmerich gewesen. Irgendwie hatte es mit den Terminen bei mir nie
geklappt. Umso mehr freute ich mich, dass ich zur Einweihung des neuen
Werks kommen konnte. Wie werden die Fruchtgummis eigentlich hergestellt,
die ich so gerne esse? Das hat mich interessiert.
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Heidi exklusiv: Champagner und Bühnenprogramm
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Als wir ankamen, empfing uns im
Verwaltungsgebäude die Firmenspitze mit Familien: Firmengründer Klaus
Fassin mit seinen Angehörigen, Geschäftsführer Tobias Bachmüller mit
seinen vier Kindern, Presse- und Marketingchef Heiner Wolters und viele
andere. Die Kinder waren alle fein gemacht und guckten mich mit großen
Augen an.
Draußen warteten rund 1400 Mitarbeiter. Alle mit Kind und Kegel.
Als ich ins Freie trat, kam ich mir fast vor wie ein Staatsoberhaupt: Auf
einem roten Teppich ging’s über den Hof zur Bühne, die Menschen
bildeten ein Spalier und riefen mir nette Sachen zu. Und dabei hielt ich
auch noch Händchen: mit Katjes-Senior Fassin, einem sehr charmanten Mann,
der bester Laune war und für einen Spaß gerne zu haben ist. So sagte er
auf der Bühne nicht nur ein paar nette Dinge, sondern fütterte mich auch
zur allgemeinen Freude mit Yoghurt Gums. Wie im Spot warfen wir die
Fruchtgummis in die Luft, um sie mit dem Mund aufzufangen. Bei ihm klappte
das beim zweiten Mal, bei mir direkt. Das ist mein Trainingseffekt! Möchte
nicht wissen, wie viele Tüten ich auf diese lustige Weise schon verputzt
habe.
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Ich sollte auch ein paar Worte sagen und dann
ging’s endlich zur Sache: Klaus Fassin nahm das dicke rote Band in die
Hand, ich die Schere und – schnippschnapp – schon war das Werk eröffnet.
Das ging ruckzuck. Demnächst wird noch das Einweihungsschild aufgehängt,
das ich signierte. Bis zum letzten Eimer Farbe und zum Festdrehen des
letzten Schräubchens wartet es im Büro des Produktionsleiter. Hat man
mir jedenfalls gesagt.
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Heidi exklusiv: Eigener Stempel für
Heidi-Taler
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Ich war überrascht, dass Katjes extra für
dieses Fest einen neuen Stempel angefertigt hatte, um die
Fruchtgummi-Taler mit meinem Logo-H herzustellen. Eine nette Geste! Total
interessant fand ich zu sehen, wie sie in der neuen Maschine entstehen.
Will noch jemand wissen, wie das geht? Also hier meine
Kurzbeschreibung: Es gibt einen Behälter, den die Katjes-Leute
„Puderkasten“ nennen. Ein Begriff, den ich mir als Model natürlich
sofort merken konnte. Allerdings ist kein Puder drin, sondern Maisstärke.
In sie wird der Logo-Stempel gedrückt. So entsteht eine Vertiefung, die
mit der gekochten Fruchtgummimasse ausgegossen wird. Beim Abkühlen
geliert sie. Das kann durchaus 30 Stunden dauern und war bei den
Heidi-Klum-Talern schon erledigt, als ich am Förderband stand. Das
Katjes-Team hatte vorgearbeitet.
Ich konnte dann aber Teil zwei des
Herstellungsprozesses verfolgen: Die Taler wurden in einer Trommel von der
Maisstärke „entmehlt“, mit Bienenwachs zum Glänzen gebracht, auf
ihre Qualität hin überprüft und dann in Beutel mit der Aufschrift
„Heidi Klum – Special Edition Katjes Familientag 2003“ verpackt.
Diese Beschreibung von mir ist allerdings ohne Gewähr – ich bin ja kein
Fruchtgummi-Profi.
Mit Gewähr ist allerdings das Ergebnis: Schmeckt! Ich habe
selbst in den ersten Taler gebissen. Ein roter war’s, schmeckte nach
Kirsche. Übrigens haben die anderen Fruchtgummis nicht nur andere Farben,
sondern tatsächlich auch andere Geschmäcker. Orange, Zitrone, Himbeere .
. . Köstlich! Weich mag ich sie am liebsten. Deshalb Tipp für alle:
Offene Beutel nicht lange liegen lassen. Lieber gleich schleckern.
Heidi exklusiv: Mein Werk? Ihr Werk?
Euer Werk?
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Mathe war immer schon eins meiner
Lieblingsfächer, aber seit ich mit meiner Heidi Klum GmbH stärker
am Markt vertreten bin, sehe ich Zahlen unter einem ganz anderen
Stern. Die Daten, die ich von Katjes erfahren habe, finde ich zum
Beispiel sehr faszinierend: Die neue Maschine ist etwa 60 Meter lang
und läuft rund um die Uhr. Sogar an Samstagen! In vier Schichten
wird an ihr gearbeitet und 14 000 Tonnen Süßigkeiten können jedes
Jahr mit ihr produziert werden. Jetzt sind es Yoghurt Gums und Dolce
di Yoghurt. Aber im Prinzip lässt sich jeder Fruchtgummi dort
fertigen, zum Beispiel auch die Heidi-Sonderprägung. Bei ihr lief
die Maschine übrigens extra langsam, damit die anderen und ich überhaupt
etwas erkennen konnten. Sonst werden die Beutel da im Affenzahn
ausgespuckt. Ein dolles Gerät!
Die Chefs haben mir erzählt, dass Katjes dieses Jahr wohl über 160
Millionen Euro Umsatz macht. Fast 20 Prozent mehr als im vergangenen
Jahr. Super! Die Leute futtern anscheinend auch die neuen Dolce di
Yoghurt wie verrückt. Über 200 Tonnen sollen davon in den ersten
drei Monaten verkauft worden sein. Was für ein Berg!
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Vielfach ist berichtet worden: Katjes hat
nicht nur eine neue Werkshalle gebaut, sondern auch 100 neue Mitarbeiter
eingestellt. Eins muss ich da mal betonen: Es stimmt nicht, dass ich für
diese neuen Arbeitsplätze gesorgt habe, auch wenn das öfters zu lesen
war. Mit mir wurden nur die Werbespots gedreht. Natürlich finde ich es
super, dass die Spots offenbar sehr gut ankommen und den Verkauf
ankurbeln. Und ich gebe zu, dass ich gerne denke: „Also Heidi, da hast
du doch vielleicht ein bisschen dazu beigetragen, dass diese Dinger so gut
laufen und 100 Leute eine neue Arbeit haben“. Es ist ein schöner
Gedanke, ein kleines bisschen an diesem Erfolg beteiligt zu sein.
Aber eben nur ein bisschen! Das Entscheidende ist doch: Es muss
ein gutes Produkt dahinterstehen. Sonst nützt alle Werbung nichts. Und an
diesem Produkt sind so viele beteiligt. Vom Entwurf über die
Geschmacksrichtung bis zum Beuteldesign haben viele fähige Hände
mitgemacht.
Das neue Werk ist vor allem aber auch ein Verdienst all der Leute, die
Katjes lutschen und kauen. Denn ohne sie würden Produkt und Werbung nicht
einen einzigen Arbeitsplatz schaffen. In diesem Sinne: Guten Appetit!
Heidi exklusiv: Nach Süß kommt
Herzhaft
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Bei „Guten Appetit“ fällt mir ein: Als
die Werkhalle besichtigt war, ich –zig Autogramme auf T-Shirts und
Karten gesetzt hatte und die TV-Interviews beendet waren, bekam ich
langsam Hunger. Auf Herzhaftes. Kennt ihr das auch? Nach so viel Süßem
muss erst mal wieder etwas Pikantes her.
Wir starteten gegen 17 Uhr Richtung Heimat und wollten eigentlich zu
„Hähnchen Ewald“ in Kürten, wo’s mitten in der Pampa die
besten Brathähnchen weit und breit in einem stinknormalen Gasthaus
gibt. Zum Glück fiel uns rechtzeitig ein: Samstag! Ruhetag! Schade.
So bekam ich das halbe Hähnchen erst am nächsten Tag. Wie immer
mit Pommes rotweiß und Malzbier.
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» Text:
Ute Glaser und Heidi Klum
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